Wissenschaftler verfluchen das Elefanten-Culling

News 24 (Südafrika)
18. November 2005
Johannesburg – Wissenschaftler verfluchten den Plan zum Culling tausender Elefanten im Krüger Nationalpark. Stattdessen empfahlen sie die Empfängnisverhütung zur Reduzierung der Elefantenbestände.
“Dieses Culling ist abscheulich und muss gestoppt werden“, sagte Ian Raper, Präsident der Südafrikanischen Gesellschaft für wissenschaftlichen Fortschritt.
“Die Technologie, die in die Empfängnisverhütung bei Elefanten verwickelt ist, durchlief einen langen Weg“, fügte er hinzu.
Die nicht-hormonellen empfängnisverhütenden Mittel gehen aus Schweineproteinen hervor. Sie zeigen keine Nebenwirkungen und können vom Hubschrauber aus verabreicht werden – für jährliche Kosten von 1,4 Mio. Rand (ca. 140.000 Euro).


Das SA National Parks Board schlug das Abschlachten von 5.000 bis 7.000 Elefanten vor, von denen behauptet wird, dass sie die biologische Vielfalt des Krüger Nationalparks beschädigen.
“Studien zeigen dass es Elefantenbullen sind, die ganze Bäume zu Fall bringen. Das Culling betrifft die Tötung ganzer Herden, die aus Elefantenkühen und -babies gebildet werden“, so Lawrence Anthony, Stifter der Organisation “The Earth“, eine in Südafrika beheimatete internationale Naturschutz-Vereinigung.
Wir können sicherlich eine bessere Lösung finden, als sie niederzumetzeln
Laut Anthony gibt es wenig Beweise dafür, dass Elefanten den Park zerstören, und mehr Forschungsarbeit sei notwendig. Er fügte hinzu, dass ein Team von Wissenschaftlern zusammengestellt werden sollte, um die Regierung zum Culling zu beraten.
“Mit all unserem Können, Wissen und unseren Fähigkeiten sind wir sicherlich in der Lage, eine bessere Lösung zu finden, als die Elefanten zu tausenden niederzumetzeln“, sagte Anthony.
Es besteht eine wachsende Sorge darüber, dass die unterschwellige Motivation für das Culling der Profit aus den Verkäufen von Elefantenfleisch, Haut und Nebenprodukten sein könnte, von “The Earth“ auf 6,5 Mio. Rand (ca. 650.000 Euro) pro 800 getötete Elefanten geschätzt.
Neue Geburten würden einen stetigen Nachschub an Fleisch garantieren – und Einkünfte – wenn das Culling über mehrere Jahre fortgeführt wird, wie geplant.
“Das würde natürlich die Abneigung zur vollständigen Erforschung der Empfängnisverhütung als lebensfähige Alternative erklären, für Empfängnisverhütung zu sein bedeutet keine Geburten, kein Fleisch und keine Extra-Einkünfte“,  betonte Anthony.
“Ein Gemetzel an den Elefanten in dieser Größenordnung ist beispiellos in der Geschichte des internationalen Tier- und Naturschutzes und wird unzweifelhaft eine konzertierte und internationale Kampagne für die Rechte der Tiere ins Rollen bringen in Bezug auf das Culling.
Original-Artikel unter folgendem Link:
http://www.news24.com/News24/South_Africa/News/0,,2-7-1442_1836772,00.html

Übersetzung: Christoph Ewald, Rettet die Elefanten Afrikas e.V.

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