Der Tod von Loisaba

Der plötzliche Tod der 13-jährigen Loisaba war für den Trust eine schmerzliche Tragödie. Loisaba wurde als 2-jährige Elefantenwaise auf der Loisaba Ranch in Laikipia gerettet und direkt in das Voi-Auswilderungszentrum geflogen. Dort wuchs sie unter der Obhut von Leitkuh Malaika auf, die wir später während einer Schwergeburt verloren haben. Loisaba vermisste Mailaka anfangs furchtbar, integrierte sich aber nach und nach in Emilys Gruppe und den Ex-Waisen, wo sie ein ganz normales Leben als wilde Elefantenkuh führte. Die Herde wurde Teil der Elefantengemeinschaft im Nationalpark Tsavo East und Loisaba später Kindermädchen von Emilys Kälbchen Eve.

riploisaba

Im März 2011 bemerkten die Voi-Keeper, die auf regelmäßigen Streifgängen die Ex-Waisen suchen, dass sich Loisabas Gesundheitszustand zusehends verschlechterte. Am Futter konnte es nicht liegen, da es in dieser Zeit ausreichend geregnet hatte. Die Keeper inspizierten ihren Kot und fanden kleine Würmer darin. Die Ex-Waisen wurden alle entwurmt, als sie das letzte Mal die Voi-Stallungen besuchten. Danach mischten sie sich wieder unter die wilden Elefantenherden und wurden regelmäßig von den Keepern gesichtet. Loisaba konnte zwar Schritt halten, aber ihr Zustand besserte sich nicht. Sie sah fahl und dünn aus. Am 21. Juni bemerkten die Keeper, dass Loisaba hinter den Waisen herlief. Loisaba war zwar immer ein wenig zurückhaltend gegenüber den Menschen, aber offensichtlich wusste sie, dass ihre Ersatzfamilie ihr vielleicht helfen konnte. Sie folgte den Waisen über 30 km bis ins Stallgelände. Sie lief nur sehr langsam, und als die Dunkelheit herein brach, mussten die Keeper sie am Voi-Fluss zurück lassen und kehrten vorerst allein ins Stallgelände zurück, wo Solango immer noch sein Bein kurierte. Loisaba bekam Ergänzungsfutter und frisches Grünfutter bis Dr. Poghorn, der Tierarzt des Kenya Wildlife Service, eintraf. Er stellte eine erhöhte Atemfrequenz fest und nahm zuerst an, es handele sich um eine Lungenentzündung. Daher verabreichte er ihr Antibiotika.

Am nächsten Tag konnte man sie nicht mehr finden, bis zum 24. Juni, als sie in der Nähe der Ngutuni Ranch am Voi-Fluss gesichtet wurde. Sie folgte den Keepern ohne zu Zögern, musste zwischenzeitlich aber immer wieder pausieren. Geraume Zeit später erreichten sie das Camp in Voi, wo sie in einem großen Stall untergebracht wurde. Sie starb am 28. Juni um vier Uhr morgens im Alter von nur 13 Jahren.

Die Obduktion ergab, dass 80% ihrer beiden Lungen von weißlichen Knoten übersät waren, und man vermutet nun entweder Tuberkulose oder Krebs als Todesursache. Gewebeproben wurden in Formalin fixiert und für weitere Untersuchungen ins Labor geschickt. Die Ergebnisse stehen jedoch noch aus.Viehhüter treiben leider immer häufiger ihre Rinderherden in das Tsavo Schutzgebiet, so dass das Risiko einer Übertragung von Tuberkulose durch Rinder auf Elefanten und andere Pflanzenfresser immer größer wird. Der Verlust von Loisaba war ein herber Rückschlag für uns alle, einzig die Tatsache, dass sie zumindest 13 schöne Jahre verleben durfte, bleibt uns als Trost.

Hier finden Sie ein kurzes Video über Loisabas letzte Tage:

www.youtube.com/watch?v=SXsgZQ4yBac

Dieses Video wurde von den Keepern der Auswilderungsstation in Voi gedreht.