Die Rettung von Shujaa

(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)

Shujaa bedeutet „Held“ auf Kisuaheli. Dieser Name passt zu diesem kleinen Elefanten, der einiges durchstehen musste.

Beinahe wäre er übersehen worden, aber als eine Gruppe von Touristen am Abend des 21. August 2022 in der Nähe von Voi am Fluss im Nationalpark von einer Pirschfahrt zurückkamen, bemerkten sie in der schon einsetzenden Dunkelheit etwas Seltsames am schlammigen Ufer: Ein winziges Elefantenkalb, erst ein paar Monate alt, mühte sich vergebens in der matschigen Erde ab.

Sie alarmierten den Kenya Wildlife Service (KWS), der grünes Licht für eine Rettungsaktion gab. Ein Team von Keepern der Auswilderungsstation des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) in Voi, die ganz in der Nähe liegt, eilte zu der Stelle, um zu helfen.

 

 

 

 

 

Die Keeper kamen gerade noch rechtzeitig. Ein so kleines Kalb hätte die Nacht höchstwahrscheinlich nicht überlebt – bei all den Raubtieren, die es in der Gegend gibt. Offenbar war der kleine Bulle von seiner Herde zurückgelassen worden, denn es befanden sich keine anderen Elefanten in der Nähe. Die genauen Umstände werden nie geklärt werden können, aber es ist nicht selten, dass in Dürrezeiten eine Herde gezwungen ist weiterzuziehen, um Futter zu finden. Seine Familie hatte, den Spuren vor Ort nach zu urteilen, noch verzweifelt versucht, ihn herauszuholen, aber musste ihn schließlich zurücklassen, um ihr eigenes Überleben zu sichern. So wäre sein Leben beinahe in diesem Matschloch zu Ende gewesen.

Inzwischen war es stockfinster geworden. Shujaa wurde aus dem Schlamm geholt und schnell zur Auswilderungsstation gebracht, wo er die Nacht in einem gemütlichen Gehege verbringen konnte. Er war aber noch viel zu jung, um in Voi aufzuwachsen, und so kam am nächsten Morgen der Hubschrauber des SWT und brachte ihn ins Waisenhaus nach Nairobi.

 

 

 

 

 

Dort machten sich schon alle Sorgen um Shujaa, denn kleine Elefanten, die lange Zeit im Schlamm festgesteckt hatten, haben häufig mit allen möglichen Gesundheitsproblemen zu kämpfen, vor allem mit den Atmungsorganen. Aber dieser kleine Held überstand alles, und schon am ersten Tag fing er an, sich zu erholen. Er wurde gleich Teil der „Decken-Gruppe“ der Baby-Elefanten und schloss sich Mzinga, Nyambeni und Mageno auf ihren Wanderungen im Wald an.

 

 

 

 

 

 

Die Keeper berichten, dass Shujaa ein eher zurückhaltender Junge ist und dem Gewusel der anderen Waisen lieber von der Seite aus zusieht. Am liebsten nimmt er ganz entspannt ein Staubbad in der Sonne – wenig überraschend zieht er den trockenen Staub dem Schlamm vor!

  
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