Die Serie froher Neuigkeiten von Elefantenbabys in Ithumba reißt nicht ab! Ex-Waise Olare wurde zum ersten Mal Mutter eines wunderbaren kleinen Mädchens, das Ola genannt wurde.
In den Wochen zuvor hatte es in Ithumba endlich einmal wieder ausgiebig geregnet. Wie üblich verteilten sich daraufhin die Ex-Waisen und wilden Elefanten weit in der Gegend, da es nun genug Futter für alle gab. Entsprechend überrascht waren die Keeper des Sheldrick Wildlife Trust (SWT) an der Auswilderungsstation, als
Olare morgens an den Stallungen auftauchte. Sie hatte noch ihre Kolleginnen
Yatta,
Sunyei,
Loijuk,
Tumaren und
Naserian mit ihrem jeweiligen Nachwuchs dabei.
Und die Überraschung schlug in große Freude um, als der Grund für ihren Besuch klar wurde: Olare hatte ihr Baby zur Welt gebracht! Sie kam mit ihrer kleinen Tochter zu den Gehegen und zeigte sie stolz den Menschen vor, die sie aufgezogen hatten. Die kleine Ola hat dicke runde Backen und aufgeweckte kleine Augen – ein gesunder und munterer Mini-Elefant. Sie war vermutlich etwa eine Woche zuvor geboren worden.
Für
Olare, einer der tragischsten Waisenfälle des SWT, ist es ein besonderes Ereignis. Im Jahr 2009 berichteten Touristen in der Maasai Mara von einer zusammengebrochenen Elefantenkuh mit einem kleinen Baby an ihrer Seite. Die mobile Tierarzteinheit von SWT und Kenya Wildlife Service (KWS) eilte zu der Stelle, an der sich ein herzzerreißendes Bild bot: Die Kuh hatte eine vollkommen zersplitterte Hüfte, vermutlich von einer Gewehrkugel, so dass sie sich kaum noch bewegen konnte. Ihr verschüchtertes Baby stand neben ihr und hatte vor Angst die Augen weit aufgerissen. Dem Team blieb nichts anders übrig, als die Kuh von ihrem Leiden zu erlösen und das Kalb, das schließlich
Olare genannt wurde, ins Waisenhaus des SWT in Nairobi zu bringen. An diesem Tag kamen selbst den hartgesottensten unter den Helfern die Tränen.
Trotz dieser traumatischen Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit wurde aus Olare ein Elefant mit sehr großem Herzen. Sie war immer ein hervorragendes Kindermädchen, erst für ihre Artgenossen im Waisenhaus, dann in der Auswilderungsstation in Ithumba und schließlich auch für die in der Wildnis geborenen Kälber ihrer Freundinnen.
Über die letzten knapp zwei Jahre war zu sehen, wie
Olares Bauch langsam aber sicher runder wurde. Und es war besonders schön, dass in der gleichen Zeit eine ihrer besten Freundinnnen,
Tumaren, die damals nur ein paar Tage vor ihr gerettet worden war, ebenfalls trächtig war.
Tumaren stellte ihr erstes Baby, einen kleinen Bullen namens
Tembo, den Keepern vor. Nur einen Monat später war
Olare dran und kam mit ihrer eigenen Tochter ebenfalls zu den Stallungen. Und so werden diese beiden tapferen Elefantenladies jetzt zusammen in ihr neues Leben als Mutter starten!
Als
Olare mit ihrem Baby zur Auswilderungsstation kam, zeigte sie nicht nur ihr Kalb vor, sondern ermutigte auch Waisenkind
Naleku, sich mit um die kleine
Ola zu kümmern. Das ist ein besonderes Privileg, denn
Naleku ist erst vier Jahre alt und bekommt noch Milch aus der Flasche. Und die Geschichte ihrer Rettung hat einige Parallelen zu
Olares eigener Vergangenheit: Auch
Naleku wurde gefunden, wie sie neben dem leblosen Körper ihrer Mutter Wache hielt, und wie
Olare kümmert auch sie sich liebevoll und sehr gut um die Kleineren. Es ist schön zu sehen, wie
Olare als frischgebackene Mutter der kleinen
Naleku jetzt die Gelegenheit gibt, sich ebenso weiterzuentwickeln.
(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)