Wir stellen vor: Matthews Banda, WAG-Ranger in Malawi

Matthews Banda ist 36 Jahre alt und stammt aus Mvera, gleich hinter der südwestlichen Grenze des Thuma Waldreservates. Er kam 2008 zur Wildlife Action Group (WAG), zuerst als Vorarbeiter, aber sein Potenzial wurde schnell erkannt und er dann zum Ranger ausgebildet. Matthews hat eine Frau und zwei Kinder (drei  und acht Jahre alt) . Seit er zur Schule ging, wollte er immer Soldat werden – jetzt ist er stolz, ein Soldat für den Naturschutz zu sein. Seine Familie ist froh, dass er einen festen Beruf hat, so können sie Lebensmittel und Dünger kaufen und die Schulgebühren bezahlen. Mit seinem Einkommen unterstützt er auch zwei seiner jüngeren Brüder, für die er die Schulgebühren in der Oberschule und in der Berufsschule bezahlt.   Für uns kaum vorstellbar: Um ihre Kinder in öffentliche Schulen zu schicken, müssen Malawier Gebühren zahlen!

Matthews liebt es, im Busch zu sein und Wilderer zu verhaften: „Ich könnte sieben Tage die Woche im Busch schlafen“, sagt er stolz. Als er vor 15 Jahren das erste Mal auf die Westseite des Thuma Waldreservates kam, war fast der ganze Wald verschwunden – Holzkohle-Wilderer hatten ihn abgeholzt, und Wildtiere waren getötet worden.

Seine Heimat liegt direkt an der Grenze zum Wald, und als er den Job bekommen hatte, waren seine Nachbarn überhaupt nicht glücklich! Aber Matthews ist es seitdem gelungen, eine gute Beziehung zwischen seinem Dorf, den benachbarten Dörfern und der WAG auf- und auszubauen.

Eine seiner einprägsamsten Erinnerungen an seine Arbeit ist eine Begegnung mit Wilderern im Jahr 2013. Er war mit vier weiteren, damals noch unbewaffneten WAG-Wildhütern auf Streife, und sie trafen auf fünf bewaffnete Wilderer am Linthipe-Fluß. Sie flüchteten in den Busch und konnten sich vor den Wilderern verstecken. Von da aus riefen sie bewaffnete Verstärkung und verbrachten die Nacht im Busch – natürlich taten sie kein Auge zu, sondern beobachteten jede Bewegung der Wilderer, die unaufhörlich nach ihnen suchten. Irgendwann im Morgengrauen hatten sie aufgegeben und verschwanden. Außer Fußspuren war nichts mehr von ihnen zu sehen. Matthews möchte jetzt lieber Ranger als Wildhüter genannt werden, denn „Ranger sind bewaffnet und jederzeit bereit, in ihrem Beruf zu sterben“.

Matthews nahm dieses Jahr bereits zum vierten Mal für WAG an der Wildlife Ranger Challenge teil: https://wildlife.rangerchallenge.org/campaigns/wildlife-action-group-malawi-2023

Die Wildlife Ranger Challenge ist seit 2020 die weltweit größe Kampagne, um Solidarität unter den Rangern zu festigen und Spenden für die Berufsgruppe zu sammeln. Mehr als 100 Teams aus Afrika nahmen in diesem Jahr zwischen Juni und September 2023 an verschiedenen Prüfungen teil. Der Wettkampf erreichte seinen Höhepunkt am 16. September  beim 21-Kilometer-Lauf durch das Schutzgebiet des jeweiligen Ranger-Teams.

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