

Olorien wurde gerettet, nachdem Maasai von dem kleinen Kalb berichtet hatten, das versucht hatte, sich ihren Nutztier-Herden anzuschließen. Es konnte nie geklärt werden, warum das kleine Mädchen verwaiste, und sie war lange Zeit ein schüchternes und vorsichtiges Elefantenkind. Als Naleku in die Auswilderungsstation umzog, mauserte sie sich schließlich zur Mini-Leitkuh der Waisenhaus-Herde. Aber sie ist immer noch erst drei Jahre alt und daher selbst noch ein kleines Kind!
Lodo ist einer der vielen Waisen, die während der schlimmen Dürre im letzten Jahr gerettet wurden. Er war zwar schon etwas älter, ist aber ein typischer „freundlicher Onkel“, wie die Keeper die besonders ruhigen älteren Jungs gerne nennen. Er ist aber nun doch langsam zu groß für die Baby-Herde, und es wird Zeit, dass er zu einer Herde kommt, in der er einer der jüngeren ist!

Die Fahrt nach Tsavo verlief ohne Zwischenfälle – zumindest aus Sicht der Waisen! In Ithumba gab es in letzter Zeit ein paar ordentliche Unwetter, und obwohl der Regen natürlich dringend benötigt wird, sorgt er auch dafür, dass viele Fahrwege einfach weggeschwemmt werden. Und so war am frühen Morgen des Umzugstags ein Lkw, der Ergänzungsfutter nach Ithumba bringen sollte, in einem besonders schlammigen Abschnitt der Strecke, kurz vor der Einfahrt zum Nationalpark, steckengeblieben! Das erwies sich allerdings als Glück für die Waisen, denen dadurch nicht dasselbe passierte: Ein Bagger des SWT fuhr an die Stelle, um den Lkw wieder flott zu bekommen und den Weg um das Schlammloch herum neu aufzuschütten. Als dann der Elefanten-Transporter an die Stelle kam, konnte er auf einem frisch angelegten und bequemen Weg drumherum fahren.

Dann war es Zeit für das erste Begrüßungskomitee. Die Keeper brachten Naleku, Sagateisa, Suguroi, Roho und Neshashi herbei, um ihre alten Freunde aus dem Waisenhaus zu begrüßen. Dank der bekannten Gesichter entspannten sich die Neuankömmlinge gleich, und die Stimmung war prächtig. Nach und nach kam der Rest der Ithumba-Herde dazu, die die drei enthusiastisch begrüßte, so dass Olorien, Esoit und Lodo sich schließlich inmitten von lautem Trompeten und begeisterten Umrüsselungen wiederfanden.

Ithumba ist gerade wieder sehr grün, und so dauerte es nicht lange, bis die Neulinge anfingen, sich bei der üppigen Vegetation zu bedienen. Und natürlich gibt es auch an allen Ecken herrliche Schlammlöcher und Erdhaufen, so dass sich Olorien, Esoit und Lodo bald ein neues Outfit zugelegt hatten – sie waren jetzt ordentlich mit der roten Erde bedeckt, die typisch für Tsavo ist. Sie fühlten sich schon so zu Hause, dass sie auch begeistert in das randvolle Schlammbad sprangen und ausführlich mit den anderen badeten.

Das alles ist den vielen Pateneltern zu verdanken, die dazu beitragen, dass verwaiste Elefanten wie diese drei aufgezogen werden und wieder ihren angestammten Platz in der Natur einnehmen können. Vielen Dank an alle, die es mit ihrer Unterstützung ermöglichen, dass Esoit, Olorien und Lodo irgendwann wieder so leben können, wie sie es verdienen – in freier Wildnis, in einer der herrlichsten Landschaften von Kenia!
(übersetzt aus dem englischen Bericht des Sheldrick Wildlife Trust; alle Bilder © Sheldrick Wildlife Trust)